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"freYoung" auf den Weg gebracht

4.5.2015 |

freyoung.jpgStadtrat erteilt TC den Auftrag für wissenschaftliche und organisatorische Umsetzung − 100 Prozent Fördergeld

Freyung. „Kosten tut‘s schon was - aber nicht für die Stadt Freyung“, konstatierte 2. Bürgermeister Alexander Muthmann, als er die außertourliche Sitzung des Stadtrates in der Urlaubszeit leitete. Es ging dabei um das Projekt „freYoung“, mit dem sich die Kreisstadt für die Zukunft rüsten und dabei vor allem die Jugend mit ins Boot holen will - und für das optimalerweise auch viel Fördergeld fließt. Den Rahmen für dieses Projekt bildet nämlicheine Initiative des Bundesministeriums für Wissenschaft und Bildung; und Freyung hatte sich dafür erfolgreich beworben (PNP berichtete).

Nun hat der Stadtrat auch den Weg frei gemacht, dass die wissenschaftliche und organisatorische Umsetzung gewährleistet ist. Das kostet insgesamt 31 700 Euro, gefördert zu 100 Prozent vom Bundesbildungsministerium. Einstimmig wurde der Auftrag dafür an den Technologie Campus (TC) Freyung der Technischen Hochschule Deggendorf vergeben. Die geplanten Aktivitäten für dieses Projekt wurden bei der Sitzung nochmals von Prof. Roland Zink vom TC Freyung vorgestellt. Gefragt ist vor allem die Mitarbeit von hiesigenSchülern, die ihre Ideen für die Zukunftsstadt Freyung einbringen sollen. Los gehen wird es bereits zum Beginn des neuen Schuljahres. Daher brauchte man nun die schnelle Zustimmung des Stadtrates. Fördergeld: Es fließen 100 Prozent Die Kosten für die Arbeit des TC im Rahmen von „freYoung“ werden zu 100 Prozent vom Bildungsministerium gefördert. So müssen für die Umsetzung der wissenschaftlichen Arbeitspakete im Projekt „freYoung“ 17 600 Euro indie Hand genommen werden. Das war das günstigste Angebot, das nach der Ausschreibung dieser Arbeiten bei der Stadt eingegangen ist. Es kommt vom Technologie Campus Freyung. Auch für die Umsetzung der organisatorischen Arbeitspakete in dem Projekt kam vom TC Freyung das günstigste Angebot in Höhe von 14 100 Euro. Bei dem Projekt „freYoung“ sind Ideen der Jugendlichen sowohl aus der Stadt als auch aus dem näheren Umkreis gefragt. Zusammen mit den lokalen Schulen, also Mittelschule, Realschule und Gymnasium, soll mit engagierten Jugendlichen u.a. ein Jugendbeirat installiert werden. Vor allem geht es dabei um die Gestaltung des öffentlichen Raumes: Wie sollen die Plätze und Einrichtungen der Stadt aussehen, damit sich auch die Jugend wohlfühlt und das Ambiente als lebenswert empfindet? Der Jugendbeirat wird unterstützt von der Stadtverwaltung, den Schulen, dem Technologie Campus, den Medien sowie speziell von einem Mentorenteam. Dieses soll sich aus Vertretern der lokalen Vereine, Institutionen und Organisationen zusammensetzen und den Jugendlichen bei der Entwicklung ihrer Zukunftsvisionen zur Seite stehen. Kein„Wunschkonzert“ solle es werden, betonte Zink, sondern realisierbare Ideen seien gefragt. Zum Schulstart soll es bereits losgehen Zum Zeitplan erläuterte Prof. Zink, dass er und sein fünfköpfiges Team bereits in den nächsten Tagen den Lehrerkollegien der teilnehmenden Mittelschule, Realschule und Gymnasium das Projekt vorstellen werden; zum Schulstart folgen entsprechende Vorträge in den Schulklassen. Bis in den Spätherbst soll sich eine Arbeitsgruppe Jugendbeirat konstituieren. DiesemBeirat gehören jeweils zwei Schüler aus jeder Klasse an und er wird von dem genannten Mentorenteam unterstützt. In der Folge sollen wöchentliche Treffen stattfinden, Fragebögen erarbeitet werden, die Jugendlichen können auch über neue Medien, Apps, Facebook-Gruppen u.ä. ihre Ideen für die Zukunftsstadt Freyung einbringen. Das werde dann laut Zink repräsentative Ergebnisse bringen, die wiederum von den Arbeitsgruppen ausgewertet werden. Bis März 2016 muss diese Phase abgeschlossen sein. Dann wird sich entscheiden, ob Freyung die nächste Hürde bei dem Projekt des Bundesministeriums gemeistert hat. Denn von den aktuell 52 beteiligten Kommunen werden laut Zink im kommenden Frühjahr nur 25 die nächste Stufe erreichen. Dabei stehen dann bis zu 250 000 Euro an Fördergeld zur Verfügung, um die zuvor erarbeiteten Projekte auch in die Tat umsetzen zu können, wie Zink sagte. Mentoren gesucht: Wer will mitmachen? Gesucht werden nun auch Mentoren, die die Schüler bei ihrer Arbeit unterstützen. Angesprochen sind dabei vor allem Vertreter der lokalen Vereine und Organisationen. Besondere Voraussetzungen brauche man nicht, wenn man hier dabei sein will, sagteProf. Zink auf die Frage von Stadtrat Thomas Friedsam (CSU). Jeder Interessierte könne sich einfach bei der Stadtverwaltung melden. Und eine Anregung von Stadtrat Josef Geis (CSU) hat sich der Professor gleich notiert: Als Anreiz zum Mitmachen solle man doch kleine Preise wie z.B. einen Ausflug oder eine Kurzreise ausloben. Wer also dabei sein will: Infos gibt‘s auch beim Konversionsmanager der Stadt Freyung Raimund Pauli unter Tel. 08551/588-166 oder per Mail: konversionsmanager@freyung. de DAS PROJEKT Der Wettbewerb „Zukunftsstadt“ soll zeigen, wie Bürger und Forschung dazu beitragen können, Städte lebenswert zu gestalten. 1,75 Millionen Euro stellt das Bundesbildungsministerium dafür insgesamt bereit. Bundesweit hatten sich 168 Städte, Gemeinden und Landkreise für die Teilnahme beworben. 52 Kommunen, insgesamt fünf aus Bayern und darunter auch Freyung, wurden von einer Expertenjury ausgewählt. In der aktuell laufenden ersten Phase des Wettbewerbs wird mit Beteiligung der Bürger - im Freyunger Fall also vor allem der Schüler und Mentoren - eine Vision für die Kommune entwickelt und Handlungs- bzw. Umsetzungsvorschläge werden erarbeitet. In der zweiten Phase ab 2016 prüfen ausgewählte Kommunen diese Vorstellungen wissenschaftlich und erarbeiten ein umsetzungsreifes Konzept. In der dritten Phase ab 2018 werden schließlich bis zu acht ausgewählte Kommunen ihre Ideen in sogenannten „Reallaboren“ in die Praxis umsetzen. Der Wettbewerb „Zukunftsstadt“ startet im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2015 - Zukunftsstadt, einer Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD).

Von Doris Löw, PNP - 01.09.2015