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Hochwasser Pioniere und bekannte Gesichter

29.6.2017 |

Neues Semester an der Europa-Hochschule beginnt – Stadt und Campus heißen Studierende willkommen

Am European CampusRottal-Inn (ECRI) hat diese Woche das neue Semester begonnen. Vorerst 330 Studierende sind beim Ableger der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) in der Rottaler Kreisstadt eingeschrieben. Davon belegen 78 den neuen Bachelor-Studiengang zum Wirtschaftsingenieur. Die Europa-Hochschule und die Stadt haben die „Neuen“ willkommen geheißen.

Eine Karawane von Studierenden zog von der Innenstadt zum Campus, bevor dort die Einführungsveranstaltungen starteten. Prof. Dr. Raimund Brotsack kümmerte sich umdie Studienanfänger bei den Wirtschaftsingenieuren. Der Schwerpunkt der Lehre liegt seinen Worten nach bei Wartung, Service und Instandhaltung („IndustrialEngineering/Maintenance and Operation“). Zugleich stehe der intelligente Einsatz von Ressourcen im Fokus. Um den Bachelor-Abschluss zu erreichen, seien sieben Semester in Vollzeit vorgesehen. ImLaufe des Studiums können die Studierenden entweder das reine Ingenieurwesen oder das Ablauf-Management als Schwerpunkt wählen. „Deutsche Firmen sind interessiert an jungen und qualifizierten Absolventen“, ermunterte Brotsack auf Englisch und schloss mit den Worten: „Wir sind ein Start-up.“

THD-Vizepräsident Prof. Dr.-Ing. Klaus Nitsche hob hervor, „dass der European Campus beim Studieren auf Englisch ein Vorreiter ist“. Dass noch Steine aus dem Weg zu schaffen seien, kommentierte er mit denWorten: „Wir sind
Pioniere, und sie sind Pioniere.“ Auch auf Seite der Dozenten gibt es neue Gesichter. So unterstützt Prof. Dr.-Ing. Stefan Matefi-Tempfli künftig vor Ort den Bereich der Angewandten Naturwissenschaften und das Wirtschaftsingenieurwesen. Bislang lehrte der Wissenschaftler aus Ungarn in Dänemark. Ebenso neu an Bord ist Gastdozent Ibrahim Bader. Der Palästinenser mit jordanischem Pass studierte an der Universität Passau und wird jetzt am Rottaler Campus Seminare zu den Grundlagen derMathematik halten. Zu den 78 Anfängern bei den Wirtschaftsingenieuren zählen elf deutsche Staatsbürger. Damit ist der Anteil ausländischer Studierenden in diesem Bereich besonders hoch. Zu den Neuen gehört Sarior Kabir (25). Der junge Mann aus Bangladesch studierte bislang in Duisburg Elektrotechnik. Da dort über die Hälfte der Veranstaltungen auf Deutsch abgehaltenwurden, entschied er sich, besser nach Pfarrkirchen zu wechseln. Ein Zuhause hat er auch bereits: in der neuen Container-Siedlung an der Peter-Adam-Straße. Studienanfängerin Anastasiia Huskova (27) fand im Altbau des Caritas-Altenheims St. Konrad eine Bleibe. Die junge Frau aus der Ukraine kann neben der Unterrichtssprache Englisch bereits ein bisschen Deutsch und erklärt: „Ich bin hierher gekommen, weil ich von der guten deutschen Bildung profitieren will.“

Nach einem Bachelor in „Behavorial Science“ (Verhaltensforschung) an derUniversität von San Diego will sich der US-Amerikaner Matthew Taylor neu orientieren. Mit einem Abschluss alsWirtschaftsingenieur in Pfarrkirchen
rechnet sich der 34-Jährige aus Kalifornien bessere Berufschancen aus. Für seine Zeit im Rottal mietete er im Zentrum der Stadt ein Zimmer an. Im Rahmen der Fakultät „AngewandteGesundheitswissenschaft“ kann am ECRI bereits zum zweiten Mal der Studiengang Tourismus („International Tourism Management/Health&Medical Tourism“) belegt werden. Dazu wurden 70 Anfänger begrüßt, 24 Plätze sind noch frei. 128 bekannte Gesichter rücken ins dritte Semester vor. Beim Master-Studiengang „Medical Informatics“ stehen 42 Anfängern zwölf Studierende im dritten Semester gegenüber. Unterm Strich ist davon auszugehen, dass sich die Gesamtzahlen noch verändern, wenn das Semester Fahrt aufnimmt. Sowohl eine Reihe später Absagen als auch kurzfristige Nachmeldungen sind wahrscheinlich. Der Begrüßung auf dem Campus folgte am Donnerstagmittag ein Empfang aller bislang eingetroffenen
Erstsemester durch die Stadt im Brauhaus-Saal. Seine guten Wünsche für den Start verband Bürgermeister Wolfgang Beißmann mit dem Hinweis, dass sich der Campus bestens etabliert habe. Was den angespannten Wohnungsmarkt
anbelangt, versprach er auf Deutsch wie Englisch: „Die Stadt unterstützt derzeit verschiedene Investoren.“ Landrat Michael Fahmüller freute sich darüber, „dass die Studienanfänger die kleine Hochschule in Pfarrkirchen gewählt haben“. Seiner Meinung nach gilt vielfach: „Je kleiner die Einrichtung, desto besser die Bildung.“ Prof.Dr.RaimundBrotsack hieß die Studierenden in Vertretung von Campus-Chef Prof. Dr. Horst Kunhardtwillkommen und dachte
bereits an übermorgen, Montag. Dann beginnt nämlich mit dem regulären Lehrbetrieb der Ernst des Lebens. Die Veranstaltung im Brauhaus umrahmte das Klarinetten-Quartett des Trachtenvereins musikalisch. Noch etwas Positives: Zur Freude der Studierenden nahm zu Beginn des Semesters die neue Cafeteria im Erdgeschoss des Hochschulgebäudes im Westen von Pfarrkirchen ihren Betrieb auf.