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Spiegel für die Weltraumforschung

10.2.2012 |

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Neues Großprojekt für Teleskopspiegel am Technologie Campus Teisnach - Erste Tests noch in diesem Jahr.

Mit dieser Maschine sollen ab Mai in Teisnach Teleskopspiegel hergestellt werden. Ziel ist es, zunächst das Verfahren zu optimieren, in Zikunft sollen sich Unternehmen ansiedeln, die das Verfahren übernehmen und aus Teisnach Teleskopspiegel in die ganze Welt liefern.

Teisnach. Über ein neues Projekt, das derzeit am Technologiecampus in Teisnach vorbereitet wird, hat Lutz Küpper am Donnerstag den Marktrat informiert. Der Diplom-Ingenieur will mit seinem Team aus Ingenieuren und Partnern aus der Industrie neue Methoden für die Herstellung von Teleskopspiegeln entwickeln.

Wie können die Spiegel genauer, wie können sie schneller produziert werden? Das soll in Teisnach erforscht werden. Ein Geschäftsfeld mit Zukunft. "Die Industrie kann die Nachfrage nicht stemmen", bekräftigt Küpper. Die Lieferzeiten für einen einzigen Spiegel betragen derzeit bis zu drei Jahren.

Für die Integrierte Fertigung asphärischer Optik (IFaso) − so der offizielle Projektname − wird eine Polier- und Schleifmaschine benötigt, die derzeit bei der Firma OptoTech in Gießen gebaut wird und im Mai nach Teisnach geliefert werden soll. Fast fünfeinhalb Meter lang, viereinhalb Meter breit und dreieinhalb Meter hoch ist der 80-Tonnen-Koloss.

Mit dieser Maschine sollen etwa zwei Meter große Spiegel bis zu einer Genauigkeit von 30 Nanometern hergestellt werden. Das entspricht in etwa dem Wachstum eines Grashalms − in einer Sekunde. Die Erfahrungen des Optiklabors der Hochschule und der Messtechnik-Forschung der Hochschule sollen in die Arbeit integriert werden. "Das Ziel ist kess", weiß auch Lutz Küpper, der jedoch guter Dinge ist: "Wenn das so weiter geht, bin ich optimistisch, dass wir unsere Ziele erreichen."

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Diplom-Ingenieur Lutz Küpper stellte im Marktrat das IFaso-Projekt vor. - Foto: Geroldinger

Zunächst soll das Verfahren Schritt für Schritt optimiert werden. Die ersten Versuche sollen noch dieses Jahr durchgeführt werden. "Das ist Verfahrensentwicklung in Reinkultur", freut sich Küpper auf die Herausforderung.

Mit zwei Millionen Euro hat die Staatsregierung das Projekt gefördert. Etwa die Hälfte wurde in die Maschine investiert. Ab 2013 dann soll sich das Projekt durch den Verkauf der Spiegel finanzieren. Küpper jedenfalls ist überzeugt, dass die Spiegel auf dem Markt genügend Abnehmer finden werden. Wenn das Verfahren steht, könnten sich Firmen in Teisnach ansiedeln und von dort aus die Spiegel vertreiben, so die Vision der Zukunft. Das sei zwar ein langer Weg, jedoch einer, den es sich lohnt zu gehen, ist Küpper überzeugt: "Wenn’s funktioniert und ich jünger wäre, würde ich eine Firma gründen, die Teleskopspiegel herstellt."

Quelle: Passauer Neue Presse vom 11.02.212 - age