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Spiegel mit einem Durchmesser von 1,3 Metern

5.5.2014 |

Mit "Rita" in die Sterne schauen

Erleichterung und Stolz war den sechs Mitarbeitern des Wissenschaftler-Teams beim Stapellauf des ersten Teleskopspiegels auf dem Technologie Campus Teisnach ins Gesicht geschrieben. Allen voran freute sich Projektleiter Lutz Küpper über die erfolgreiche Produktion des Spiegels, der nun als Herzstück eines neuen Riesenteleskops dem Auftraggeber, der Firma Astelco aus München, übergeben wurde.

 

"Der Druck der letzten vier Monate war für das Team enorm", sagt der Diplomingenieur, unter dessen Leitung das Projekt "Integrierte Fertigung asphärischer Optik", kurz IFasO, steht. "Meine Erleichterung darüber, dass wir heute ein so gutes Ergebnis vorlegen können, ist daher riesengroß." Seit Januar befand sich der Spiegel auf seinem "Dock" in Teisnach, einer 85 Tonnen schweren Spezialanfertigung. Erstmals ließen sich darauf die Produktionsschritte Schleifen, Polieren und Messen vereinen und so die Fertigungszeit verkürzen. Zwar sei es aufgrund einiger technischer Probleme zu fünf Wochen Verspätung gekommen, doch am gestrigen Dienstag konnte Küpper schließlich das Ergebnis der Arbeit aus der Taufe heben.

"Rita" heißt der Spiegel mit einem Durchmesser von 1,3 Metern, der als eines von drei Exemplaren die Sicht durch das Riesenteleskop der Firma Astelco ermöglichen soll. Eine Namenswidmung, die der Teisnacher Bürgermeisterin Rita Röhrl gebührt. Seit vielen Jahren habe sie sich politisch für den Campus Teisnach und das Projekt engagiert, lobte Küpper, und das Ergebnis überhaupt erst möglich gemacht. "Beinahe so, als ob ein Stern nach mir benannt wurde", freut sich Röhrl. Sie lobte die Leistung des Teams um Küpper, für das "Sahnehäubchen" am TechnologieCampus gesorgt zu haben.

Laut Angaben von Mario Constantino, Geschäftsführer von Astelco, können Wissenschaftler mit Hilfe des Spiegels Himmelskörper in bis zu 15 Milliarden Lichtjahren Entfernung beobachten. Wo der Spiegel "Made in Teisnach" letztlich seine neue Heimat findet bleibt geheim. Nur so viel steht fest: Per Helikopter geht es für ihn nun auf rund 2000 Meter Höhe, in ein Naturschutzgebiet im europäischen Ausland.

Quelle: Viechtacher Bayerwald-Bote vom 30. April 2014
Autor: Michael Gruber