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Ilzer Land kann Energie autark werden

1.2.2014 |

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Technologie Campus Freyung stellt Integriertes Energiekonzept vor.

Rund 50 Stadt-, Markt- und Gemeinderäte aus Grafenau, Schönberg, Saldenburg und Thurmansbang waren mit ihren Bürgermeistern zu einer gemeinsamen Ratssitzung in die Festhalle Thurmansbang gekommen, wo das Integrierte Energiekonzept (IEK) für die Kommunen des Ilzer Landes von Josef Pauli, Technischer Leiter der Arbeitsgruppe Angewandte Energieforschung des Technologie Campus Freyung vorgestellt wurde.

 

Pauli betonte, dass auf Grund des von seinem Team erarbeiteten Konzeptes das Ilzer Land durchaus in der Lage sei, den in der Region benötigten Strom und die Wärme größtenteils selbst zu erzeugen und so rund 25 Millionen Euro jährlich an Wertschöpfung für die Region zu generieren.

Bürgermeister Max Köberl (Ringelai), der zusammen mit Bürgermeister Josef Gutsmiedl (Röhrnbach) bei den Ilzer Land- Gemeinde das Handlungsfeld „Energie“ betreut, erinnerte an die einjährige Vorbereitungszeit des IEK, dessen Ziel es sei, mit möglichst vielen realistischen Maßnahmen, die zeitnah umzusetzen seien, der Energiewende auch in den Kommunen den Weg zu bereiten.

Dr. Thomas Kerscher vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern freute sich über das IEK, , schließlich fördere sein Amt das Projekt mit 70 Prozent.

Das IEK enthalte einen Maßnahmenkatalog mit Leuchtturmprojekten und einen Zeitund Finanzierungsplan von 2014 bis 2018, sagte Pauli. Die Projektanalyse zeige auf, dass insbesondere beim Wärmeverbrauch in den Haushalten, aber auch beim Stromverbrauch Einsparpotenziale und durch Umstellung auf erneuerbare Energien eine große Wertschöpfung möglich sei. Am Beispiel von Thurmansbang verdeutlichte Pauli, wie dies zu erreichen sei. Aber er machte auch die Verantwortung der Kommunen deutlich: „Es ist Ihre Entscheidung, was noch herausgeholt werden soll“.

Der auf fortschreibbaren Daten basierende Maßnahmenkatalog enthalte wirtschaftlich sinnvolle, realisierbare Vorschläge, die einzeln oder im Verbund umzusetzen seien, wie er am Beispiel der Wasserkraft erläuterte. Den Bedenken der Mandatsträger, ob es sich da nicht um ein „Wunschkonzert“ handle, entgegnete er, das dafür sicher auch ein Umdenken bei den Genehmigungsbehörden erforderlich sei. „Es wird kein leichtes Unterfangen“, wenn auch alle Vorschläge mit dem Wasserwirtschaftsamt vorbesprochen seien, betonte Pauli.

Der Maßnahmenkatalog gliedere sich in die sechs Handlungsfelder Energiemanagement, energetische Bauleit- und Raumplanung, Energieberatung und Bewusstseinsförderung, Einsparung und Effizienz, energetische Sanierung und schließlich Ausbau erneuerbarer Energien. Am Anfang stehe die kommunale Umsetzung des „IEK“ Technologie-Campus Freyung stellt Integriertes Energiekonzept vor durch die Bestellung eines Energiemanagers und kommunaler Energiebeauftragter, welche den Entwicklungsprozess kontinuierlich anstoßen und begleiten. Eine wichtige Funktion habe dabei auch die Fortschreibung und Kontrolle der Energiebilanz. Dazu müsse sich jede Kommune Ziele setzen.

Einen Schwerpunkt stelle künftig die energieorientierte Bauleit- und Raumplanung dar, um gezielt Flächen für Energiekonzept auszuweisen. Damit einher gehen müsse ferner eine breite Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung.

Eine Hilfe für finanzschwache Kommunen könne etwa ein interkommunales Sanierungsmanagement sein, wofür alle in einen gemeinsamen Finanzierungspool einzahlen. Beim Ausbau der erneuerbaren Energiegewinnung sollte alle aufgezeigten Möglichkeiten einer vorbehaltslosen Prüfung unterzogen werden. „Sie entscheiden, wir können nur empfehlen“, machte Pauli abschließend unter dem Applaus der Anwesenden nochmals deutlich.

Abschließend wurden die notwendigen Empfehlungsbeschlüsse, die Köberl vortrug, einstimmig gefasst. Die weitereWeichenstellung sei schließlich jeder Kommune überlassen, so Köberl. Das endgültige Konzept werde den Kommunen voraussichtlich am 25. März bei einer Abschlussveranstaltung überreicht.

Quelle: PNP vom 1. Februar 2014
Foto: Thurnreiter