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KI-Systeme stärken die Grenzregion

22.2.2019 |

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Konferenz stellt Praxisprojekte des Technologie Campus Grafenau vor

29.05.2019 | Grafenau Letzte Woche fand am Technologie Campus Grafenau die Konferenz „Mit künstlicher Intelligenz im Datenstrom fischen“ statt. Die Abschlussveranstaltung des grenzübergreifenden Projektes „Big Data Zentrum Ostbayern-Südböhmen“ bot den 70 Besuchern einen Rückblick auf eine Vielzahl an Aktivitäten der vergangenen drei Jahre. An erster Stelle standen dabei die mit Unternehmen aus der Region durchgeführten Pilotprojekte.

Insgesamt vier Big Data-Anwendungen wurden mit Unternehmen aus dem Grenzgebiet Bayern-Tschechien in die Praxis umgesetzt. Diese widmeten sich zum Beispiel der Nachfrageprognose im Getränkeeinzelhandel, damit Kunden auch an heißen Sommertagen nicht vor leeren Regalen stehen. Um die reibungslose Materialversorgung innerhalb des Unternehmens zu optimieren, führte das Team des Technologie Campus Grafenau auch gemeinsam mit Rohde & Schwarz in Teisnach eine Reihe von Datenanalysen durch. Die Unternehmensvertreter Johannes Zizler und Christoph Untergehrer erläuterten den Teilnehmern selbst, wie sie mit Hilfe der Ergebnisse Wartezeiten reduzieren konnten. TCG-Teamleiter Robert Hable gab Einblicke in die sensible Glasproduktion, welche mit Hilfe von maschinellen Lernverfahren den üblicherweise recht hohen Ausschusses reduzieren könnten. Wie Unternehmen Stromkosten sparen, Spitzenlasten vermeiden und Aufträge energieoptimal einplanen, erklärte der Statistiker Bernhard Bauer, der sich intensiv mit den Stromprofilen eines produzierenden Betriebes auseinandersetzte. In den Pausen konnten die Anwendungsfälle im Demonstrationslabor von den Besuchern getestet werden.

Zum Auftakt zeichnete Professor Dr. Dr. Heribert Popp, Professor für E-Business und Informationsmanagement an der Technischen Hochschule Deggendorf, die historische Entwicklung der künstlichen Intelligenz seit den 1950er Jahren nach und grenzte die mittlerweile häufig genutzten Schlagwörter ab. Amüsiert zeigten sich die Unternehmer von seinem Frühwarnsystem, das mit Hilfe von künstlicher Intelligenz die Durchfallquote der Studierenden in der Mathematikklausur halbierte. Machine Learning Engineer Marek Modrý aus Prag präsentierte Beispiele aus der Start-up-Szene, welche sich in ihren Nischen international erfolgreich neben Google positionieren konnten.

Abschließend fasste die Projektleiterin Magdalena Gruber alle Aktivitäten der Projektlaufzeit kurz zusammen. In 2 Workshops und 2 Konferenzen auf tschechischer und deutscher Seite wurden mit kleinen und mittleren Unternehmen Erfahrungen ausgetauscht, Herausforderungen diskutiert und Pläne geschmiedet. 5 Seminare sorgten für einen intensiven Wissenstransfer in den Bereichen Datenanalyse, Prognose, Datenvisualisierung, Internet of Things und Cloud Computing. Insgesamt beteiligten sich über 320 Interessierte an den von der EU geförderten Angeboten. Aktuell werde außerdem an einer Veröffentlichung gefeilt, welche Details über die Fallbeispiele aus der Praxis beschreibt und ab Ende Juni kostenfrei am Campus erhältlich sein wird. Weitere Möglichkeiten sich an Pilotprojekten zu beteiligen und Veranstaltungen zu besuchen bietet bereits das nächste Projekt: die „Industrie 4.0 – Werkstatt Bayerischer Wald“.

Das Interreg-Projekt „Big Data Centrum Ostbayern-Südböhmen“ wird von der Europäischen Union (Ziel ETZ 2014-2020) gefördert.

Bild (TCG): Die Besucher erkunden die Praxisbeispiele im Demonstrationslabor