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Vom Neben- zum Miteinander

21.3.2019 |

Das Host Family Program der THD verbindet Studierende mit Gastfamilien

20190321 hostfamilyNeues Semester, neues Glück an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD). Was für die deutschen Studierenden ein geregeltes Prozedere im sprachlichen und sozialen Kontext darstellt, ist für manchen Mexikaner und manche Südkoreanerin ein wenig schwieriger. Zwar kann die Einschreibung im Bedarfsfall in englischer Sprache erfolgen und auch manche Lehrveranstaltungen sind in dieser internationalen Verkehrssprache üblich. Danach wird sich aber die eine oder der andere die Frage stellen, wie sie leben und wirken, diese niederbayerischen Deutschen. Die Neugierde ist aber beidseitig, auch viele Deggendorfer interessieren sich für die Gepflogenheiten in Jordanien oder in Brasilien. Eine Schnittstelle bietet hier seit etlichen Jahren das so genannte Host Family Program, das eine Verbindung zwischen Studierenden und Gastfamilien herstellt. Koordinierende Leiterin ist Marion Löffelmann. Sie lud zu einer Infoveranstaltung in den großen Hörsaal B 004 ein.

Eines war gleich augenfällig und eine erste Hürde für die internationalen Studierenden: die deutsche Pünktlichkeit. Nach und nach, dazu nicht eben eilig, kamen sie, die angehenden internationalen Akademiker – einzeln, zu zweit und in der Clique betraten sie den Hörsaal. Für Marion Löffelmann gab es da manches Déjà-vu-Erlebnis, nahmen doch einige Gaststudierende an der Turmführung am Tag zuvor teil. Kurz erläuterte sie das Prinzip des Host Family Program, das mindestens eine Begegnung von ein, maximal zwei Studierenden mit der entsprechenden Gastfamilie bietet. Das kann eine Einladung zum Kaffeetrinken, ein gemeinsames Mittagessen oder ein Ausflug in den Bayerischen Wald oder nach München sein. Die 80 Familien sind breit gestreut, es gibt junge, es gibt aber auch ein Ehepaar mit 85 und 86 Jahren, das bereits seit vielen Jahren mit dabei ist. Eine Familie gar ist im Landkreis Weiden zu Hause, ein Kontakt, den Markus Höss ermöglichte, der Schulleiter des Comenius-Gymnasiums. So könnten Neugierige das traditionelle Essen in Deggendorf kosten, bei dem ein Schweinebraten nicht fehlen darf.
Zunächst mussten sich die Studierenden jedoch registrieren und einen händischen Zettel mit Namen und Kontaktdaten ausfüllen. Optional durften sie ihre religiöse Zugehörigkeit eintragen – ein Schweinebraten ist für einen Muslim in aller Regel ein Tabu. Marion Löffelmann bat die Anwesenden, aktiv auf eine Antwort zu warten und darauf zu reagieren: „Zum guten Ton gehört, dass Ihr die Einladung zusagt oder auch ablehnt.“ Eine Entschuldigung mit verschiedenen Gründen sei immer noch besser als gar nicht zu reagieren. „In der Regel rufen die Gastfamilien euch an oder schreiben Euch eine Email und in der Regel findet ein erstes Treffen in deren Haus statt.“