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Wirtschaft setzt große Hoffnung in die Gründer

22.6.2016 |

20160622 gründerzentrum"Wir sehen sie nicht als Konkurrenten", wird bei der Vorstellung des Gründerzentrums Digitalisierung Niederbayern betont

Gründer sind für die etablierte Wirtschaft keine Konkurrenz, sondern willkommener Partner. Das wurde gestern bei der Präsentation des gemeinsamen Konzepts für das "Gründerzentrum Digitalisierung Niederbayern" herausgestellt. Vertreter der Partner Passau, Deggendorf und Landshut hatten für diesen Auftritt einen passenden Ort ausgesucht – das High-Tech-Fernsehstudio am Zentrum für Medien und Kommunikation der Uni.

Inmitten von Kameras wie in der Talk-Show erörterten das Thema auf dem Podium Uni-Präsidentin Prof. Dr. Carola Jungwirth, OB Jürgen Dupper, der Kanzler der TH Deggendorf Dr. Gregor Jaburek und msg-Geschäftsführer Dr. Armin Bender als Vertreter der Gründerzentrums-Förderer aus der Wirtschaft. Studio-like "Kommentare aus dem Publikum" gaben die Vertreter der beteiligten Gründerzentrums-Partner (die drei Hochschulen und sechs Kommunen der drei Standorte) und eben der unterstützenden Wirtschaft von ZF über Micro-Epsilon bis zu IHK und Sparkasse.
"Gründer sind notwendig, um das Geschäft von morgen und übermorgen voranzutreiben. Wir sehen sie nicht als Konkurrenten", erklärt msg-Geschäftsführer Bender. "Gründer bringen wichtige, starke und hoffentlich weitreichende Ideen, mit denen sie aber auf dem internationalen Markt noch nicht bestehen können. Wir wollen diese Gründer nicht etwa zu msg oder ZF holen und sie schlucken, sondern wir wollen gemeinsam mit ihnen auf dem internationalen Markt bestehen."

Der Freistaat Bayern will sich als treibende Kraft der Digitalisierung in Deutschland etablieren. Dazu hat das Wirtschaftsministerium ein Programm aufgelegt, das Gründerzentren, Netzwerkaktivitäten und Unternehmensneugründungen im Bereich Digitalisierung fördert. Die drei niederbayerischen Hochschulstandorte bewerben sich gemeinsam: Zusammengeschlossen haben sich beim "Gründerzentrum Digitalisierung Niederbayern" Passau (Universität, Stadt, Landkreis), Deggendorf (Technische Hochschule, Innovations- und Technologiecampus ITC GmbH, Stadt, Landkreis) und Landshut (Hochschule für Angewandte Wissenschaften HAW, Stadt, Landkreis).
Das Konzept sieht vor, das niederbayerische Gründerzentrum auf diese drei Standorte aufzuteilen und an jedem ein Gebäude zu errichten. Wer so ein Konzept erstellt und sich um Förderung bewirbt, nimmt zunächst an einem Ideenwettbewerb teil. Die Erfolgsaussichten der niederbayerischen Bewerber sind aber recht gut, denn jeder Regierungsbezirk soll ein Gründerzentrum erhalten. Die Entscheidung einer Jury aus unabhängigen Experten wird schon am 28. Juni bekanntgegeben. Förderbeginn und Maßnahmenstart ist am 1. Januar 2017.
In Passau und Landshut ist der Neubau von Gründerzentren geplant, in Deggendorf wird eine vorhandene Immobilie am Standort der ITC umgebaut. Für das Gebäude gibt das Ministerium nach Kenntnis von Uni-Präsidentin Jungwirth in Landshut und Deggendorf 70 Prozent, in Passau 90 Prozent. Den Rest tragen die Städte und Landkreise. Für die Netzwerkaktivitäten sind die Hochschulen zuständig, dafür beträgt die Förderung 50 Prozent. Die andere Hälfte müssen die Hochschulen von Unternehmen gewinnen, die Gründer fördern wollen. "Die etablierten Unternehmen profitieren von den Gründern", bekräftigt auch die Präsidentin.
"Es ist ein großer Erfolg, dass sich die niederbayerischen Hochschulen, Gebietskörperschaften und zahlreiche regionale Unternehmen und Institutionen hinter einer gemeinsamen Bewerbung versammelt haben": OB Jürgen Dupper schätzt die Initiative hoch ein. Im Hinblick auf das Thema Vernetzung der Region sei das "ein sehr vielversprechender Ansatz".
"Wir werden über das Gründerzentrum unsere universitären Kompetenzen im Bereich Digitalisierung noch aktiver für den Transfer öffnen, die regionale Vernetzung in der Gründerförderung stärken und sie gemeinsam mit den beteiligten Akteuren auf eine neue Ebene heben", sagt Uni-Präsidentin Jungwirth. "Eine großartige Chance, die mit Technik Plus angestoßene wissenschaftliche Entwicklung in größerer Dimension und im Dialog mit weiteren Partnern fruchtbar einzubringen."

22. Juni 2016 | PNP (Text: Thomas Seider, Bild: Eckelt)