Mit einem Bachelorabschluss als Betriebswirt wirst du von vielen Firmen gesucht. Betriebswirt:innen gelten als die Manager in Unternehmen. Unabhängig von Branche, Größe oder Abteilung eines Unternehmens kannst du im mittleren bis hin zum oberen Management einen Job finden. In jeder Firma wirst du eine Abteilung oder Mitarbeiter:innen finden, die sich zum Beispiel um Finanzen, Personal, Einkauf oder Werbung und Vertrieb kümmern. Im Studium lernst du, diese Aufgabenbereiche und Prozesse innerhalb eines Betriebs zu verstehen, wie sie zusammenhängen und wie man sie erfolgreich lenkt. Parallel eignest du dir wirtschaftliches und notwendiges IT-Grundwissen an, vertiefst deine Sprachkenntnisse, und erweiterst deine analytischen Fähigkeiten. Denn von Betriebswirt:innen wird erwartet, dass sie Probleme erkennen, analysieren und Lösungen dafür finden. Während des gesamten Studiums triffst du außerdem immer wieder auf Unterrichtsfächer, die deine sozialen Kompetenzen stärken und formen. Die Zusammenarbeit in Teams und auch Aufgaben als Führungskraft, die auf dich zukommen können, erfordern ausgeprägte Soft Skills. Je nachdem, welcher Aufgabenbereich eines Unternehmens dich besonders anspricht, kannst du nach dem Praxissemester dein Wissen im Studienschwerpunkt noch einmal vertiefen. In der Regel entspricht die Wahl des Schwerpunkts auch deinem späteren Arbeitsgebiet.
Thomas Dannerbauer
2009 | Technische Betriebswirtschaft

Thomas Dannerbauer berichtet über seinen bunten Lebenslauf, sein Auslandspraktium in Madrid und seine Zeit als Vorstandsmitglied beim Verein AlumniNet e.V.
Beruflicher Werdegang
Ich beginne in meinem recht bunten Lebenslauf einfach mal dort, wo ich denke, dass es interessant wird: Nach meinem Quali machte ich eine Ausbildung zum Fachangestellten für Arbeitsförderung bei der Agentur für Arbeit, was mich schnell erkennen ließ, dass der Arbeitsmarkt nicht immer ein Zuckerschlecken ist, aber auch, dass mich noch viele andere Bereiche im wirtschaftlichen Bereich und somit außerhalb der Behörde interessieren. Daher blieb mir nichts Anderes übrig, als in den sauren Apfel zu beißen und das Fach-Abitur in Deggendorf nachzuholen. Über einen kurzen Umweg ins Berufsakademiestudium beim Discounter Aldi bin ich dann letztendlich an der TH Deggendorf gelandet…und das war gut so!
Ich studierte in Deggendorf von 2005 bis 2009 Technische Betriebswirtschaft, was ein recht breiten Spektrum an Berufen eröffnete. Mein erster Job nach dem Studium war dann in der Luftfahrtbranche bei der MTU Aero Engines in München im technischen Einkauf. Der tägliche Kontakt zu Lieferanten in USA und Mexiko, zu den Mitarbeitern in der hochkomplexen Produktion und zu den versierten Qualitätsingenieuren machte richtig Spaß. Allerdings war ich anfangs inhaltlich völlig blank und die Kollegen hörten häufig von mir: „Was ist das für ein Metallding hier?“
2012 war es dann Zeit, einen Schritt weiter zu gehen und ich wurde bei BSH (Hausgerätesparte von Bosch) Global Commodity Manager. Dort war ich verantwortlich für den globalen strategischen Einkauf für Elektronik im Kleingerätebereich der Haushaltssparte. Da es sich als sehr spannendes und dynamisches Feld entpuppte, war ich für die BSH fast fünf Jahre auf der ganzen Welt unterwegs. Parallel zum Job trainierte ich über drei Jahre in Fortbildungen und schloss 2017 meinen NLP-Master und NLP-Trainer ab (NLP – Neurolinguistische Programmierung). Das war dann auch mein Türöffner für einen Job in der BSH-Zentrale zum globalen Lean Management-Coach und Trainer für indirekte Bereiche, in dem ich seit Juli 2017 tätig bin. Dabei helfe ich den Kollegen über kulturelle Grenzen hinweg ihre Arbeitsweisen zu hinterfragen. Ich biete ihnen Methoden und Techniken an, um eigenständig Verbesserungen im Sinne der Zusammenarbeit, der Effektivität und Effizienz zu schaffen.
Schwelgen erlaubt: erinnern Sie sich an Ihre Studentenzeit
Zeit…das war das, was ich damals, im Vergleich zu heute, noch hatte. Es war eine tolle Zeit des Ausprobierens und des über den Tellerrand Hinausschauens. Durch die verschiedenen Seminare, Veranstaltungen und die coolen Freizeitangebote der Hochschule konnte man schnell Kontakte knüpfen und es wurde nie langweilig. Als Semestersprecher und Mitglied verschiedener Hochschulgremien hatte ich auch die Möglichkeit mehr Interna erleben zu dürfen. Mein „Job“ als Vorstandsmitglied bei AlumniNet e.V. war ebenfalls äußerst spannend und zeigte mir auf, was es bedeutet mehrere Bälle in der Luft zu halten. Vier Monate Auslandspraktikum im Export in einer kleineren Firma in Madrid brachten meine Spanischkenntnisse dann endlich auch auf ein akzeptables Niveau. Gleich nach dem Praktikum war dann mein Geldbeutel leer, so dass ich auch noch im Marketing bei einer Solarfirma als Werkstudent arbeitete. Da ich nun schon an das Arbeiten gewöhnt war, schrieb ich meine Diplomarbeit bei MAN in München im Einkauf und beschäftigte mich u.a. mit der Optimierung von Wertströmen und Rückverlagerungen nach Deutschland. Nach sieben Semestern hielt ich dann mein Diplom als Betriebswirt in Händen.
Was möchten Sie den aktuellen Studierenden mit auf den Weg geben
Studieren bedeutet für mich Ausprobieren, in Themen hinein schnuppern und vor Allem, den eigenen Stall zu verlassen, um zu gucken was es außerhalb alles gibt. Seid engagiert und nutzt die Zeit euren Horizont beruflich, aber auch vor allem persönlich, zu erweitern. Was noch…hmmm…habt Spaß, genießt die vielen Möglichkeiten in Deggendorf und findet Freunde (vielleicht) fürs Leben!