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Presseartikel

Neue Ära der hochschulischen Pflegeausbildung?

THD blickt positiv in die pflegerische Zukunft

31.7.2023 | THD Pressestelle

„Mit dem heutigen Treffen können wir mit großer Freude verkünden, dass uns eine neue Ära der hochschulischen Pflegeausbildung bevorsteht“, eröffnete Prof. Dr. Christian Rester am 20. Juli das Pflegenetzwerk Ostbayern an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD). Rester ist Dekan der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften (AGW) an der THD. Dank des geplanten Pflegestudiumstärkungsgesetz (PflStudStG) blickt er positiv in die pflegerische Zukunft, denn ab 2024 soll nun endlich eine angemessene Ausbildungsvergütung für Pflegestudierende für die gesamte Dauer des Studiums eingeführt werden.

Mit dem PflStudStG will die Bundesregierung die hochschulische Pflegeausbildung auf eine neue Grundlage stellen, die Zahl qualifizierter Pflegefachkräfte erhöhen und die Anerkennung ausländischer Pflegeabschlüsse erleichtern. Der Gesetzesentwurf sieht unter anderem vor, dass Pflegestudierende während des gesamten Studiums angemessen vergütet werden. „Wir sind in einer Phase des Umbruchs, vieles muss noch geklärt werden. Fakt ist aber, dass wir auf einem guten Weg sind, die Pflege zu reformieren“, stellte Rester fest. Und weiter: „Unsere Pflegestudierenden sind dazu da, theoretisches Wissen und damit mehr Qualifikation in die Einrichtungen zu bringen“. Gerade bei der steigenden Anzahl an komplexen Patientenfällen sei hochqualifiziertes Personal unerlässlich und Rester sei froh, dass der Stein endlich ins Rollen kommt.

Darüber hinaus stehe die AGW derzeit in intensivem Austausch mit der Fachhochschule Krems und der University of West Bohemia in Pilsen, um eine ERASMUS- Kooperation zu fixieren. Zukünftig wolle die Gesundheitsfakultät nicht nur die Internationalisierung des Pflegestudiums verstärken, sondern auch den Einsatz akademisch qualifizierter Pflegekräfte in anstehenden Praxisprojekten erproben. Langfristig sei geplant, den Studierenden Auslandsaufenthalte zu ermöglichen. Neben Österreich und Tschechien solle auch Finnland in das Auslandsprogramm aufgenommen werden. 

Ein weiteres Projekt betrifft das Referat Praxislehre der AGW. Kürzlich wurden eine Fallkoordinatorin und ein Fallkoordinator eingestellt. Sie sollen künftig in den Einrichtungen arbeiten, gleichzeitig aber geringfügig an der THD angestellt sein. Der Sinn dahinter? Professor Rester erklärt: „Die Kollegen übernehmen in der jeweiligen Einrichtung die (hoch-)komplexen Fälle sowie die Identifikation eben dieser. An genau dieser Stelle kann akademische Pflege ansetzen und im besten Fall eine bessere Versorgung gewährleisten“. Die entsprechenden Falldaten sollen zudem in eine Datenbank aufgenommen werden, um letztlich von realen Fallsituationen profitieren zu können. Gerade für das Studium oder auch für das bevorstehende Pflegeexamen sollen die Studierenden diese Daten für Praxisprojekte nutzen können.
Die THD testet zudem in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Roten Kreuz Straubing, wie akademisch qualifiziertes Pflegepersonal sinnvoll eingesetzt werden kann.

Am diesmaligen Netzwerktreffen nahmen das Bezirksklinikum Mainkofen, der BRK-Kreisverband Deggendorf, die Kliniken Bogen-Mallersdorf, St. Elisabeth Straubing und medbo Regensburg, die Gesundheitseinrichtungen Passau GmbH, Caritas Straubing, „Pflege und Service mit Herz“ Deggendorf sowie ein Vertreter des StartUps „Quimedo“ teil.

Bild (THD): Die THD blickt dank des Gesetzesentwurfs zum Pflegestudiumstärkungsgesetz positiv in die pflegerische Zukunft.